1976 bring Agfa mit der Optima 535 (s.u.) und der einfacheren 335 zwei Kameras auf den Markt, die sich durch
einige interessanten Neuerungen von der Konkurenz abheben. Dabei lösen die zwei neuen die alte Optima 500
Serie ab. 1979 folgen dann die Agfa Optima 1035 und der eigentliche Höhepunkt der Serie, die Agfa Optima 1535.
Nach der Verlegung der Produktion nach Portugal kommt 1981 noch eine Optima auf den Markt, die Optima Flash. Sie ist
eine, mit wenig Esprit umgebaute, 535 mit integriertem Blitz (s.u.).
Die Agfa Compact, die eigentlich ursprünglich als Optima 935 geplant war, ist das letzte Glied in der langen Kette
der Optimas. Sie ist im Design komplett überarbeitet und gehört daher für meine Begriffe nicht zur x35 Serie
dazu. Sie war die letzte münchner Agfa Kamera und besiegelt damit das Ende einer langen Kamerabaugeschichte.
Die ganze Serie bietet einige Rafinessen, die so in keiner oder allenfalls in wenigen anderen Kameras zu finden sind.
Der belichtete Film wird nicht wie bei anderen Kameras üblich auf eine offene Spule transportiert,
sondern in eine geschlossene Kammer. Wird die Rückwand versehentlich göffnet, ist der bereits belichtete Teil des
Films vor Lichteinfall geschützt, der unbelichtete Teil ist noch in der Filmdose. Kaputt ist also nur der Streifen der
aktuell gerade frei liegt. (Diese Technik ist ein Erbstück aus der Optima 500)
Mit einem Knopf auf der Kameraoberseite wird die Transportmechanik auf Rückspulen gestellt und durch mehrfaches betätigen
des Transporthebels der Film zurück gespult. So kommt die Kamera ohne Rückspulkurbel aus.
Die ganze Serie hat riesige, sehr helle Sucher. Die Kameras sind relativ klein und leicht. Sie machen auch von der Verarbeitung her
einen guten Eindruck. Einzig die Ringe der Objektive erinnern an billiges Plastikspielzeug, naja.
Neben den anderen typischen Merkmalen der Serie ist die Agfa Optima 1535 die einzige mit einem Mischbildentfernungsmesser.
Dies macht sie zu einer einfach zu bedienenden und zuverlässigen Kamera, die den unzähligen anderen vollautomatischen
"rangefindern" in nichts nachsteht.
Zwei Kritikpunkte bleiben dann aber doch zurück: die fehlende manuelle Belichtungseinstellung und das
trotz 1:2,8 wenig kontrastreiche Objektiv.
Zum finanziellen Abenteuer wird das Kaufen einer Optima 1535 bei ebay. Durch die starke Nachfrage asiatischer
Sammler (Standardfrage: "Versandkosten nach Japan?") steigen die Preise bei ebay oft in schwindelnde Höhen.
Ein gut erhaltenes Exemplar, ordentlich beschrieben, eventuell mit Blitzgerät Optima Lux kostet dann schon
mal 50 Euro, teilweise sogar mehr. Bedenkt man, dass man in dieser Preisklasse auch die wirklich guten kompakten
"rangefinder" bekommt, beispielsweise eine Canonet QL17, oder vergleichbare Modelle, dann ist das wirklich um einiges
zu viel.
Die Agfa Optima 535 ist im Gegensatz zur zeitgleich erschienenen 335 mit dem besseren Solitar ausgestattet.
Sie bietet die bereits oben genannten Rafinessen die die ganze Serie auszeichnen.
Die Agfa Optima 335 ist die einfachste x35 mit dem weniger lichtstarken Agnatar 1:3,5 Objektiv.
In die 1035 wurde ebenfalls das Solitar und zusätzlich ein Selbstauslöser eingebaut.
Im Grunde ist die Agfa Optima Sensor Flash eine Agfa Optima 535 Sensor mit aufklappbarem Blitz. Der Transporthebel wurde
verändert und die Energieversorgung erfolgt durch normale AAA Batterien.
Durch den Blitz und ein Batteriefach ist die Kamera natürlich größer und schwerer. Insgesamt wirkt die Kamera klobig.
Wenn man bedenkt, dass zur gleichen Zeit Minox 35, Olypmus XA und die Agfa Compact mit ihren kleinen Systemblitzen als Konkurenz
auf dem Markt waren, dann ist es fast ein Wunder, dass die Flash überhaupt noch aufgelegt wurde.