Schon aus historischen Gründen ist die Rolleimatic etwas besonderes. Sie war die letzte, von Rollei entwickelte Kamera,
die in Serie gefertigt wurde bevor Rollei 1981 Konkurs anmelden mußte. Vermutlich war die viel zu kurze Testphase der Rolleimatic
und die daraus resultierende Unzuverlässigkeit der Kamera mit für den Konkurs verantwortlich. Bei einer
Vorführung der Kamera funktionierte keine einzige. Damit war der gute Namen Rolleis endgültig Geschichte. Insgesamt
wurden nicht mal 30.000 Stück produziert.
Die Grundidee Rolleis war allerdings einleuchtend. Im Bereich der Werkstoffe und der Elektronik hatte sich doch einiges
verändert seit der Entwicklung der legendären Rollei 35 Serie. Aus diesem Grund wurde Heinz Waaske beauftragt
eine einfache, qualitativ hochwertige Kamera für das Kleinbildsystem zu entwickeln. Dies ist dem Entwicklerteam auf
beeindruckende Weise gelungen. Das hochwertige Objektiv, die kompakte Bauweise, die innovative Bedienung und die solide Verarbeitung
machen sie zu einem genialen Stück Kamerageschichte. Die Bedienung kozentriert sich auf den Frontschieber. Hiermit wird das Objektiv
ein- und ausgefahren, der Film transportiert und das Gehäuse verschlossen. Die Rolleimatic hatte alles was es brauchte um auf
dem Markt erfolgreich zu sein. Als die Entwicklung abgeschlossen war und die Testphase beginnen sollte, wurde diese durch
das Management unterbunden und die Rolleimatic viel zu früh auf den Markt geworfen. Leider waren die folgenden Probleme bei der Markteinführung
keine neuen und einmaligen Vorfälle, sondern Krankheiten die bei Rollei zum Normalzustand geworden waren. Nicht zuletzt die
Qualitätsmängel und der daraus resultierende Imageverlust trugen zum Konkurs Rolleis bei.